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1. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 72

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
72 H . Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischeir Geschichte. den ländlichen Festen stets reichlich beschenkt. Auch die Prinzen und Prinzessinnen der königlichen Familie erfreuten sich des ländlichen Wohllebens Es war die Zeit ihres hellsten, reinsten Glückes. § 3. flüchtig. Da kam das Jahr 1805 heraus. Napoleon Bonaparte griff die Österreicher und Russen an und besiegte sie vollständig in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. In diesem Jahre wnrde es auch in Preußen unruhig. Die österreichischen Gesandten wollten gern Preußens gefürchtete Armee als Verödete haben, und im November kam der Kaiser Alexander von Rußland selbst und schloß ein Bündnis mit dem König. Beide Herrscher reichten sich über dem Sarge des großen Friedrich in Potsdam die Hände zum Bunde und gelobten sich Treue. Schon fing der König allmählich an zu rüsten, als Napoleon schnell die Österreicher zum Frieden zwang. Nun war er zornig, daß Preußen zu rüsten begonnen hatte, und weil er wußte, daß Preußen noch lange nicht fertig fei, beschloß er, schnell über es herzufallen. Um einen Anlaß zum Kriege zu haben, beleidigte er Preußen schwer, indem er einfach durch preußisches Land marschierte, ohne Erlaubnis zu haben. Da mußte auch König Friedrich Wilhelm losschlagen. Doch die Russen waren noch weit. Schwerfällig setzte sich das preußische Heer in Bewegung. Unendlicher überflüssiger Troß begleitete die Armee. Ein Offizier schleppte sogar sein Klavier mit ins Feld. Auch viele Frauen der verheirateten Soldaten zogen mit. Vor allem aber war der Oberfeldherr, ein sonst verdienter General, der Herzog von Braunschweig, ein hochbetagter Greis. Schon um seinetwillen mußte die Armee sich langsam bewegen. Da war das Heer Napoleons anders beschaffen. Die Soldaten kannten fast nur Siege. Sie folgten ihrem Kaiser blind. e0 toar es denn kein Wunder, daß die schlecht geführten Preußen trotz tapferen Widerstandes an dem schlimmen 14. Oktober 1806 in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt geschlagen wurden. Nun zeigte sich's, wie sanl die Dinge in dem preußischen Staate geworden waren. Die meisten großen Festungen ergaben sich den Franzosen, ohne einen Schuß abgegeben zu habeu. Nur Kolberg hielt sich tapfer und ebenso Grandenz, dazu noch einige schlesische Festnngen, wie Neiße und Glatz. In Kolberg waren es besonders drei Männer, die den Widerstand leiteten: der Kommandant General Gneisenan, der Major Schill und der tapsere Seemann Nettelbeck. Als die Nachricht von der Niederlage der preußischen Armee nach Berlin kam, mußte sich die königliche Familie zur Flucht rüsten. Man floh über die Oder dem Osten zu, wo man die Russen erwartete. In beschwerlicher Flucht im kalten Winter ging's vorwärts. Die Kinder wurden zum

2. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 75

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vii. Kaiser Wilhelm I. 75 Doch der Rückzug wurde zur Flucht, zu einem Zuge des Todes. Überall auf den weiten Feldern Rußlands sanken verhungernde und erfrierende Krieger hin. Der Schnee deckte sie mit weißem Leichentuch zu. Hinterdrein kamen die Russen und jagten die Überlebenden bis über die Grenze. Noch in Rußland verließ Napoleon das armselige Heer nud floh im Schlitten vorauf, unerkannt, nach Paris. Hinter ihm brach mit dem Frühling der Sturm los. Das Jahr 1813 war gekommen. Als man in Preußen die kläglichen Trümmer der großen Armee sah, begriff ein jeder, daß die Stunde der Befreiung der Völker gekommen fei. Die preußischen Soldaten, die Napoleon hatten gegen die Russen helfen sollen, führte der General v. Jork gegen die Franzosen selbst. Der König verließ Berlin, das wieder von den Franzosen bedroht wurde, und zog nach Breslau. Dort erließ er einen Ausruf „An mein Volk". Er forderte auf zur Befreiung. Überall sah man auf Wegen und Stegen die Männer herbeiströmen, Knaben von 16, Greise von 70 Jahren. Auch Müdcheu verkleideten sich als Männer, um mitzukämpfen (z. B. Eleonore Prohazka). Gern gab das Volk feine letzten Kostbarkeiten her, um etwas zur Rettung des Vaterlandes beizutragen. Die goldenen Trauringe ließ man einschmelzen und - steckte sich welche aus Messing an die Finger. Fraueu schnitten sich die Haare ab, verkauften sie und gaben das Geld an die Obrigkeit. Der Verlauf des großen Kampfes entsprach der preußischen Begeisterung. Die Franzosen wurden in einer Reihe von Schlachten geschlagen, z. B. nicht weit vou Berlin bei Groß-Beeren von General Bülow und an der Katzbach von General Blücher. Die größte Schlacht aber ist die gewaltige Völkerschlacht bei Leipzig gewesen; dort ist Napoleon besiegt worden. Mit einer kleinen Armee ist er nach Frankreich zurückgekehrt. Aber erst nach vielen weiteren Schlachten in Frankreich selbst ist der Kaiser gefangen genommen worden, und dann haben die Völker Europas wieder Frieden bekommen. Aber auch während dieser vielen Schlachten und Kämpfe haben die Preußen ihre Königin nicht vergessen. Am 10. März, an ihrem Geburtstage, hat König Friedrich Wilhelm einen Orden gestiftet, der an sie erinnern sollte, das Eiserne Kreuz. Wer sich besonders tapfer auf dem Schlachtfelde ausgezeichnet habe, der füllte es bekommen. Unzählige tapfere Krieger haben es sich erworben. Kapitel Vii. Kaiser Milhelm I. § i. Kindheit. Der zweite Sohn des Königs Friedrich Wilhelm Iii. war Prinz Wilhelm. Auf die glücklichen Kindertage der ersten neun Jahre, besonders in Paretz, folgte die schwere Franzosenzeit. Gleich nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt waren die Kinder nach Schwedt an der Oder gebracht worden.

3. Urzeit und Mittelalter - S. 95

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — midjtige (Sacfye und erforberte mancherlei Güntfagungen. Sser einmal all Sdfönd) ober üßonne in ein ®lofter aufgenommen morben roar, mufjte lebenslang barin bleiben, el mochte iljnt fpäter gefallen ober nid)t. ®a^ mit nun jeber Üdienfdj erft an fid) felbft erfahren fönnte, ob er audj fäl)ig märe, die (Sntbeljrintgen bei Sköndjllebenl gebulbtg §u ertragen, fo mufjte jeber erft eine $robereit burdjmad^en, efje er in bal Slofter eintreten burfte. Ssierje^n $al)re mufjte der, melier bte 21bfid)t Ijatte einjutreten, minbeftenl fein, und ein ^a^r lang bauerte die ^robejeit. (Sr fjiefj Sftobige, und fortmäljrenb mürben if)tn bte (Sd)tt>ierigfeiten bei $lofterie6enl borgefüljrt. Um feine Sdernut und feinen ©efjorfam iiben, mufjte er den andern in aßen (Stücfen bienen und iljnen Hittblingl ge^orfam fein, äftan trug oft den Neulingen auf, etn <Stüd faule! §olj in die (Srbe §u pflanjen und täglid) gu Begieren; ober befahl iljnen, einen (Stein fortguttmljen, obgleich bal fixier unmöglich tnar, ober el l)iej3, in einem burcf)löd)erten ®orbe Sßaffer gu Ijolen; im Sbinter von den lallen Räumen Dfift §u fd)ütteln, üßäunte berfeljrt gu pflanzen und mal der= gleichen t^örid^te ®tnge maren. Sief} fiel) aber ein üfteuliitg ein 33er* ge^enju fdjulben fommen, fo mürbe erwart beftraft. ®ein lautel Ssort burfte er fprecjjen, ntdjt §um genfter fjinaulblicfen, ftetl rnufjte er fdjraetgen und die Slugen nieberfdjlagen. 9?ad)dem man i§n fo auf die uerfd)ie= benften Wirten erprobt |atte, fragte man i§n: „®annft bu die Siegel galten, fo bleibe, mo ntd)t, fo gelje!" 2ber fid^ bettmljrt tjatte und bleiben Tdollte, mürbe nun feierlich in der ft'irclje aufgenommeu. Über den Sielt= quien bei ^eiligen, dem bal Softer gemeint mar, mujjte er geloben: ,,$d) entfage allen meinen eignen Söillenlentfdjlieftungen, bamit (Dottel Sßihe allein in mir gefd)ef)e, und allem, mal id) 6efi|e, mie el die Siegel t>orfcf)reibt. !yd) gelobe, von biefem Sage an nidjtl meljr an irbtfdjer |jabe befi^en §u moeen, aufjer mal id) an (Speife und Kleibern von dem üßater bei $lofterl, dem Slbte, erhalte. 51ud) berfpredje id) Gteljorfant, fomeit meine Kräfte reifen und der §err mir l)ilft." £jatte der Sfteuling bal ©elübbe abgelegt, fo mar er aul der 23elt aulgefdjieben, nidjt blots dem Selbe, fonbern aud) der (Seele uacl) mar er von aller meltlicfjen Suft und Sßegierbe ftreng aftgefonbert. 6r begann ein neuel Sefcen und erfjielt belmegen einen neuen tarnen, den fötofternamen. ©ine ^aarfrotte mürbe if)m gefroren, benn sie galt all ßeicfjen der ®e= rnut. 2)er $Tbt trat mit feinem 51btfta6e bor, richtete den Inieenben Sftönd) auf, meiste if)m die lange fdjmarge ®utte und 50g iljrn bal 9ieu= linglüeib aul, mäfjrenb er ifjrn bal üö?önd)!gemanb anlegte, $n biefer Stradjt mufjte der Üdiöndj ftetl erfd)einen, und alle Sörüber mareit fo aud) äufjerlid) böllig gleidj. (Sie beftanb aul einer fdjmarjen ®utte, die 6il gu den ®nöd)eln Ijinabreidjte. ^m Seßinter trugen die 9j?önd§e eint bidfjaarige, im (Sommer eine bünnere ®utte. Sdamit sie bei der 51r6eu nid)t befc^ntu^t mürbe, fo trugen sie barüber einen Überitmrf ober ein (Sdjulterfleib, bal feine Slrmel t>efa^ ttnb an den (Seiten gufammen ge=
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